Besuchshunde im Haus Raphael- Konzept

Ruth Eger und ihr Mann Klaus Eger haben sich mit ihren zwei Pudeln einer besonderen Arbeit angenommen. Sie besuchen die Bewohnerinnen und Bewohner bereits seit Juli 2018 regelmäßig.

Ruth Eger und ihr Mann Klaus Eger haben sich mit ihren zwei Pudeln einer besonderen Arbeit angenommen. Sie besuchen die Bewohnerinnen und Bewohner bereits seit Juli 2018 regelmäßig. Zweimal im Monat werden sie im Veranstaltungskalender angekündigt.

Zuerst kam nur Pudel Shila zu Besuch. Mittlerweile darf auch Pudel Vin das Ehepaar und Shila begleiten, da auch er seine Ausbildung zum Besuchshund erfolgreich abgeschlossen hat.
Die Ausbildung zum Besuchshund vermittelt ähnliche Inhalte wie die Ausbildung zum Therapiehund, welche aber mit enormen Kosten verbunden ist. Frau Eger ist jedoch so fasziniert, was Hunde mit Menschen alles erreichen können, weswegen sie sich dazu entschloss, selbst Ausbildungsleiterin für Besuchshunde zu machen.

Ihr Leitmotto ist: „Da wo der Mensch an Grenzen stößt, fängt der Hund erst an.“ Damit hat sie auch Recht. Es ist immer wieder zu beobachten, wie Bewohnerinnen und Bewohner aufblühen, wenn Tiere den Raum betreten. Vor allem schaffen sie Zugang zu Menschen, mit einer Demenzerkrankung. Tiere sind eine besondere Art der Therapie, denn sie erreichen einen Zugang zu Menschen, wo Bezugspersonen an Grenzen stoßen. Durch den Einsatz eines Tieres werden positive Auswirkungen auf das Erleben und Verhalten erzielt. Vor allem durch die besondere Kommunikationsart der Tiere öffnen sich die Menschen.
Ruth Eger hat ein großes Anliegen: „Weil ich gesehen habe, wieviel mit Hunden bei einem Menschen geschafft werden kann, möchte ich den Besuchshund in unserer Region verbreiten.“ Die Ausbildung zum Therapiehund ist für viele Hundebesitzer ausgeschlossen, weshalb die Besuchshundeausbildung eine günstigere Möglichkeit bietet, mit der viel erreicht werden kann.

In der Ausbildung lernt der Hund, wie er mit Situationen in Einrichtungen umgeht. Dort kann es eben vorkommen, dass er mal fester zugepackt wird, dass Gegenstände runterfallen können und es gibt fremde Gegenstände wie Rollatoren und Rollstühle, die anfangs noch bedrohlich wirken können. Außerdem soll dem Hund gezeigt werden, dass ihm an Seite des Hundeführers nichts passieren kann.
Abgeschlossen wird die Ausbildung mit einer Prüfung, die von einem externen Prüfer übernommen wird. Beim ersten Besuch in eine fremde Einrichtung ist Frau Eger jedes Mal an der Seite des Herrchens und des geschulten Hundes. Die Hunde dürfen auch nur mit dem mitgeschulten Hundeführer in eine Einrichtung, da er sich auf diese Person besonders fixiert hat.

Um an der Ausbildung teilnehmen zu können muss der Hund ein ausdauerndes, geduldiges und ausgeglichenes Wesen haben, nervenstark sein und mindestens 18 Monate alt. Grundvoraussetzung ist das Beherrschen von „Sitz, Platz, Fuß“. Insgesamt geht die Ausbildung 16-20 Samstage je eine Stunde. Die nächste Ausbildung der Oberndorfer Hundefreunde e.V. beginnt ab Mai.

Es gibt zwar immer wieder den einen oder anderen, der keine Tiere mag, der Großteil der Bewohner zeigt jedoch Begeisterung. Gerade diese Generation, die in unserer Region heute im Pflegeheim wohnt, kennt ein Leben ohne Tiere oftmals nicht. Fast jeder Haushalt auf dem Land lebte irgendwann mit Tieren zusammen.

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