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Mit Blaulicht und Drehleiter am Haus Raphael

Zum Glück war es nur eine Übung, aber ein wenig aufregend war es schon. Die Feuerwehr Oberndorf hielt eine Übung in und ums Seniorenzentrum Haus Raphael ab. Die Bewohnerinnen und Bewohner im Haus waren vorbereitet und manch einer verfolgte die Übung interessiert.

Es wurden einige Herausforderungen an die Feuerwehrleute gestellt. Als Szenario wurde ein Küchenbrand im 3. Obergeschoss angenommen. Ein Toaster hatte Feuer gefangen und eine Person, die löschen wollte, lag bewusstlos in der Küche. Weitere 5 Personen, darunter ein Rollstuhlfahrer, waren wegen der Rauchentwicklung auf den Balkon des 3. Stocks geflohen und mussten von dort gerettet werden. Weiter gab es 2 vermisste Personen, die die Feuerwehrleute suchen sollten und die durch den Personaleingang vor dem Feuer geflüchtet waren.

Mit Drehleiter und Löschfahrzeugen, Atemschutz und Ausrüstung zur Bergrettung fuhren die Feuerwehrleute an. Nach einer Information durch das Pflegepersonal, was passiert war, gab es eine kurze Lagebesprechung, bevor die Atemschutzträger über das Treppenhaus in den 3. Stock hinauf beordert wurden. Um ein realistisches Bild zu zeichnen, wurde das Sichtfeld des Feuerwehrhelms mit einer Folie abgedeckt, die den Rauch darstellen sollte, so dass eine Orientierung in einem fremden Raum sehr schwierig war. Auch die Bergung einer (verletzten) Person (ein Dummie mit ca. 80 Kilo Gewicht) wurde über das Treppenhaus geübt. Eine körperliche Anstrengung für die Männer, deren Ausrüstung schon ein enormes Eigengewicht hat.

Rückwärts näherte sich das Drehleiterfahrzeug durch die Spitalstraße und parkte dann im Terrassenbereich des Seniorenzentrums. Der Weg mit der Drehleiter auf den Balkon des Seniorenzentrums ist Präzisionsarbeit. Da ist nicht viel Spielraum zwischen Geländer und Markise und es benötigt großes Können, um den Rettungskorb auf dem Balkon zu platzieren. Die Bergung der 5 Personen verlief reibungslos. Konzentriert und routiniert saß dabei jeder Handgriff. Begleitet vom Applaus der Zuschauerinnen und Zuschauer, wurden alle sicher auf dem Boden abgesetzt.

Die Bergung einer „verletzten, abgestürzten Person“ war nicht so einfach. Der Zugang zu der Person gestaltete sich im abschüssigen und stark bewachsen Gelände bei Regen als richtige Kraftarbeit und verlangte einiges an Manpower zu Rettung.

Diese Aufgabenstellung insgesamt war herausfordernd und hat sowohl für die Feuerwehr Oberndorf, als auch für das Seniorenzentrum wichtige Erkenntnisse gebracht, um im Ernstfall gut reagieren zu können.

Nach der Übung bedankte sich die Einrichtungsleitung Edith Bertsche bei der Feuerwehr für die Bereitschaft, sich mit den Gegebenheiten im Haus vertraut zu machen und lud die gesamte Feuerwehr zu Fleischkäsweckle/ Käseweckle und Getränken ins Café Paula ein.